Jakob Heym lebt in einem polnischen Ghetto zur Zeit des Nationalsozialismus. Durch einen Zufall belauscht Jakob im Büro eines Offiziers eine Radiomeldung, in der der nahende Anmarsch der russischen Befreier angekündigt wird. Jakob erzählt seinen Freunden davon. Und die erzählen es ihren Freunden und bald wissen es alle. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich dieser Funken Hoffnung bei den Menschen im Ghetto. Bald sieht Jakob sich gezwungen, immer neue Nachrichten zu erfinden, die er aus seinem angeblichen Radio haben will. So wird aus ihm Jakob der Lügner. Er lügt, um den Menschen wieder Hoffnung zu geben. Am Ende halten seine Lügen der grausamen Wirklichkeit nicht stand.
Jakob der Lügner erschien erstmals 1969. Jurek Beckers Debütroman wurde in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Als jüdisches Kind überlebte der Autor den Nationalsozialismus.